Es ist ja nunmal unschwer zu erkennen, dass ich aus dem schönen Kassel komme. Ich liebe diese Stadt und würde niemals woanders wohnen wollen. Wirklich nicht. Nordhessen ist so ein schönes Fleckchen Erde, hier gibt es so viel zu entdecken.
Außerdem ist Kassel ziemlich abwechslungsreich (man bedenke nur, was hier ständig alles stattfindet), und genau darauf möchte ich heute mal zu sprechen kommen.
Ich bin jemand, der ungern ständig ins gleiche Restaurant geht. Okay, ich koche meist sowieso lieber selbst; aber ab und an gehen wir auch mal essen und erkunden die „Restaurantszene“ Kassels. Gerade zu Geburtstagen hat es sich bei uns eingebürgert, Essen zu gehen und da ich vegetarisch esse, ist es immer etwas schwierig. Ich muss mir vorher die Speisekarten im Internet ansehen, Bewertungen lesen und mich dann darauf verlassen, dass es auch wirklich ein oder zwei Gerichte gibt, die ich essen kann. Leider ist das immer ein ziemlicher Aufwand, aber es lohnt sich. Wir konnten schon einige Restaurants ausschließen, eben weil sie kein einziges Gericht auf der Karte haben, indem nicht irgendeine Sorte Fleisch vorkommt.
Daher war es ein echter Glücksgriff,
als ich das
Abessina entdeckte. Ich bin anderen Küchen gegenüber sehr aufgeschlossen und teste sie gerne aus. Und als ich entdeckte, dass es auch ein äthiopisch-eritreisches Restaurant gibt, war ich natürlich komplett im „Ich-will-ausprobieren!“-Modus. Als schnappte ich mir meinen Freund und einen Kumpel von ihm und ging mit den beiden dort essen. Durch die wunderbar freundliche und hilfsbereite Bedienung, die uns alles erklärte, war auch das Aussuchen der Speisen kein Problem. Wir mischten einfach; halb für die Fleischesser, halb vegan für mich.
Ich sollte das vielleicht noch ein bisschen erklären: Im Abessina gibt´s kleine Schälchen mit verschiedenen Speisen (Foto oben) und dazu immer Tefffladen, Reis und Couscous. Außerdem ein bisschen Salat. Wir hatten Rind in Tomatensoße, scharfes Hähnchenfleisch, Linsen in Tomatensoße,
einen Eintopf mit Kartoffeln und Kürbis, Okraschoten in Tomatensoße (soooo lecker) und noch eine Portion eintopfähnliches Zucchini in Tomatensoße.
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Gemischte Fleischplatte |
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Erstmal dachte ich nicht wirklich,
dass wir 3 von der Portion satt werden würden
(ich hatte schließlich gleich zwei Kerle dabei!).
7 Kleine abgeteilte Dippchen, die aber so herrlich dufteten,
dass ich sofort anfangen wollte zu essen.
Dazu leckeren Reis, Couscous etc.
Hm… Es war soooo gut.
Scharf, würzig und einfach nur lecker.
Hätt ich kein begrenztes Magenvolumen,
ich hätt essen können, bis ich platze.
Die Fladen und den Reis konnte man nachordern,
das war gar kein Problem.
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Ich habe schnell festgestellt, dass dieses Restaurant eines meiner liebsten in Kassel ist.
So ein schmackhaftes Essen, dafür aber nicht mal teuer (ca. 10 € pro Person) und dazu hatte ich noch ein Mangobier. Es war wirklich ein Erlebnis. Auch das Ambiente ist interessant – ein bisschen bunt durchgemischt, mit vielen Relikten aus Afrika. Was ziemlich lustig war und uns ein bisschen verunsicherte, war, dass das Restaurant nicht in der besten Lage in Kassel liegt und als wir das erste Mal zur Tür reingehen wollten, uns die Klinke entgegenkam. Was ich als schlechtes Omen deutete, stellte sich aber eigentlich als ziemlich lustig heraus.
Als ich dann mit meinem Freund nochmal da war (wir hatten 4-jähriges), haben ein paar andere Gäste um eine Kaffeezeremonie gebeten. Auch das kann man dort erleben, einer der Angestellten röstet dann vor deinen Augen Kaffee (sofort verbreitet sich der Duft im ganzen Restaurant) und mahlt ihn, etc. Ich bin jetzt kein Kaffeetrinker, aber für die, die ihn gern trinken, ist das bestimmt mal interessant zu probieren.
Lange Rede, kurzer Sinn.
Dieses Restaurant ist einen Besuch wert;
ich war erst am Donnerstagabend
mit meiner Familie da
(mein Vater ist 60 geworden
und wir wollten mal woanders essen gehen. ;-)).
Und tatsächlich, allen hat es hervorragend geschmeckt.
Leckeres veganes Essen,
bei dem kein Fleischesser
jemals das Fleisch
vermissen wird,
zu sehr annehmbaren Preisen.
Für einen „Teller-für-Zwei“
zahlt man 20 €,
was ich wirklich günstig finde.
Man wird mehr als satt
und hat
wirklich ein grandioses Geschmackserlebnis.
Auch die Bedienung
ist wirklich toll -
alle sind super nett und alles wird erklärt,
man
wird nicht mit unbekannten
Begriffen alleingelassen.
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Und mein Vater und mein Schwager haben mit dem Inhaber noch ein paar Ouzo's getrunken - es war wirklich ein sehr schöner Abend.
Danke an den Koch!
Wie ist eure Erfahrung mit dem Abessina oder allgemein der afrikanischen Küche?